Vorwort: Der Maler Anton von Werner wurde am 9. Mai 1843 in Frankfurt an der Oder geboren. Er gehörte zur Düsseldorfer Schule, seine Lehrer waren K. Lessing und A. Schrödter. Bekannt wurde er nach 1870 durch seine [...] Gemälde zur Verherrlichung der Hohenzollernmonarchie (z.B. Moltke in Versailles, Kaiserproklamation) [...]. 1875 wurde A. v. Werner Direktor der Berliner Akademie der Künste. Seine jahrelange Freundschaft mit dem Dichter J. V. v. Scheffel veranlasste ihn, zu Scheffels sämtlichen Werken Illustrationen anzufertigen. A. v. Werner starb am 4. Januar 1915 in Berlin.
Literatur: Adolf Rosenberg: Anton von Werner in: Velhagen und Klasings Künstlermonographien. "Erlebnisse und Eindrücke 1870-1890" (Selbstbiographie), Berlin 1913
Der Nachlass besteht aus Schriftgut und zahlreichen Zeichnungen. Für letztere wurde 1951 ein besonderes Verzeichnis durch Frau L. Enders angefertigt. Die Materialien wurden nach dem Kriege bei Übernahme der Archivalien des ehemaligen Preußischen Geheimen Staatsarchivs und des ehemaligen Reichsarchivs in das damalige "Staatsarchiv" in Merseburg vorgefunden. Das Schriftgut ist z. T. sehr stark beschädigt; Briefwechsel und Manuskripte sind unvollständig. Über die Herkunft des Bestandes lässt sich nichts feststellen. Die Jahresberichte des ehemaligen Preußischen Geheimen Staatsarchivs (Rep. 178) nennen ihn nicht. Eine Zettelnotiz "Lilli von Werner 1941" beweist lediglich, dass er nicht vor 1941 an ein Archiv gelangt sein kann. Vermutlich wurde er im Kriege mit den Beständen des GStA oder auch des Reichsarchivs ausgelagert, ohne dass sich hierüber etwas Schriftliches erhalten hat.
Umfang: 1,5 lfm, zzgl. 790 Zeichnungen Zeitraum ca. 1867-1915
Merseburg, den 26. April 1960 Herricht
Kurze Vorbemerkung zu den Zeichnungen und Nachtrag:
Im April 2002 erfolgte mit den Anwärtern Fr. Gesell, Fr. Neumann und Hr. Breitfeld die Umsignierung der Zeichnungen der Einfachheit halber nach laufenden Nummern (beginnend mit der Nummer 5000). Eine entsprechende Konkordanz befindet sich am Ende des gedruckten Findbuchs.
Anfang 2012 wurden die Zeichnungen aus der ehemaligen Nummer 9 (50 Einzelblätter) detailliert verzeichnet und zu eigenen Verzeichnungseinheiten (Nr. 5740-5787) vereinzelt. Unter diesen Zeichnungen befand sich auch die fehlende zweite Hälfte von Nr. 5385, die nun zusamengeführt wurden. Die vorliegende Übersicht stellt einen vorläufigen Stand dar, bis die noch ausstehende entsprechende Bearbeitung der übrigen Zeichnungen abgeschlossen ist.
Die Zeichnungen wurden im Jahr 2012 digitalisiert und können online eingesehen werden.
Im Jahr 2015 erfolgte durch Ankauf der Nr. 27-33 mit den Briefen Anton von Werners an die Kaufmannsfamilie Schneider in Frankfurt/Oder aus dem Zeitraum 1871-1890 eine Anreicherung des Nachlasses. Die Gegenüberlieferung (Briefe Schneiders an Werner) scheinen im Nachlass nicht überliefert.
Berlin, den 17.2.2016 Archivoberinspektorin Sylvia Rose
Nachtrag: Mit der Akz. 5/2019 konnten weiterhin elf Zeichnungen - Vorstudien zum Gemälde "Kaiserproklamation in Versailles" - hinzuerworben werden.
F. Mücke Berlin, den 15.03.2019
Zitierweise GStA PK, VI. HA, Nl Werner, A. v. |