Erich Randt, geb. 17. Mai 1887 in Neu Paleschken, Westpreußen, studierte Ge-schichte, Philologie und Jura an den Universitäten Breslau und Universität Kö-nigsberg, wo er 1912 mit einer Dissertation über Mennoniten in Ostpreußen und Litauen promoviert wurde.
Von 1912 bis 1914 absolvierte Randt den Vorbereitungsdienst für den Archiv-dienst und begann seine archivarische Tätigkeit 1914 im Staatsarchiv Breslau. Er war von 1914 an im Kriegsdienst und geriet 1916-1919 in britische Kriegsge-fangenschaft. Zu Beginn des Jahres 1920 wurde Randt am Preußischen Gehei-men Staatsarchiv beschäftigt. Noch im selben Jahr wechselte er zurück ans Staatsarchiv Breslau. 1930 übernahm Randt die Leitung des Staatsarchivs Stettin, 1935 wurde er Direktor des Staatsarchivs Breslau.
Neben seinen hauptamtlichen Tätigkeiten war er Vorsitzender der Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde und Vorstandsmitglied der Histori-schen Kommission für Pommern, Ehrenmitglied des Vereins für Geschichte Schlesiens, zweiter Vorsitzender der Historischen Kommission für Schlesien, Lei-ter der Archivberatungsstelle Gesamtschlesien und Leiter der Landesstelle Schle-sien für Nachkriegsforschung.
1938 erschien seine Arbeit „Die älteren Personenstandsregister Schlesiens“, dazu beteiligte er sich aktiv an der Ostforschung.
Während des Zweiten Weltkrieges leitete er von 1939 bis 1944 als Staatsarchiv-direktor das Archivwesen im Generalgouvernement in Krakau. Die Bewertung seiner Arbeit dort ist umstritten; Kritiker werfen ihm die Missachtung archivfachli-cher Grundsätze aus politischen Gründen vor, die polnische Militärmission in Ber-lin bescheinigte ihm jedoch im Februar 1947, dass er sich stets von sachlichen, nicht politisch-polizeilichen Gesichtspunkten habe leiten lassen. Im Oktober 1944 kehrte Randt als Direktor ans GStA zurück. Er leitete es schließlich bis Juni 1945, ehe er aus dem Archivdienst entlassen wurde. Im April 1947 wurde er zum Beauftragten der polnischen Militärmission in Berlin für Archivfragen des Ostens ernannt und arbeitete eng mit dem Direktor des pol-nischen Zentralarchivs der Historischen Akten im Sinne der Suche nach ausge-lagerten Archivalien zusammen.
Erich Randt starb am 6. Mai 1948 in Berlin.
Randts Nachlass enthält insbesondere maschinen- und handschriftliche Manu-skripte und Korrespondenzen. Er besteht aus 15 Verzeichnungseinheiten und hat einen Umfang von 0,1 lfm.
Der Bestand lagert im Magazin Dahlem und ist mit roten Bestellscheinen zu be-stellen.
Die korrekte Zitierweise lautet: GStA PK, VI. HA, Nl Randt, Erich, Nr. (…). |