Vorwort: 1. Lebenslauf Webers
21.4.1864 geboren in Erfurt als Sohn wohlhabender Eltern, der Vater war später als besoldeter Stadtrat und national-liberaler Landtagsabgeordneter in Berlin tätig ab 1882 Studium der Rechtswissenschaften, Geschichte, Nationalökonomie, Philosophie in Heidelberg, Straßburg und Berlin 1889 Dissertation "Zur Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter" 1891/1892 Habilitation "Die römische Agrargeschichte in ihrer Bedeutung für das Staats-und Privatrecht" 1893 a.o. Professor an der Universität Berlin als Vertretung für Professor Lewin Goldschmidt 1894-1897 Professor für Nationalökonomie in Freiburg i. Br. 1897-1903 Professor für Nationalökonomie in Heidelberg 1903 Aufgabe der Professur aus Krankheitsgründen; Beginn der Herausgabe des Archivs für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik; Mitarbeiter des "Vereins für Socialpolitik" 1918 Fortsetzung der Lehrtätigkeit in Wien als Professor für Soziologie; Mitbegründer der Deutschen Demokratischen Partei 1919 Berufung nach München 14.6.1920 gestorben in München verheiratet mit der Frauenrechtlerin, Malerin und Publizistin Marianne Weber, die auch Biographin W.s wurde
Veröffentlichungen Webers: Weber verfasste eine Vielzahl von kleineren wissenschaftlichen Werken auf rechts- und wirtschaftsgeschichtlichem, sozialökonomischem und politischem Gebiet. Bedeutsam sind seine methodologischen Arbeiten, die 1922 als "Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre" veröffentlicht wurden. Die Gesamtausgabe der Werke Webers erfolgt ab 1984 (hrsg. von H. Baier u.a.).
Veröffentlichungen über Weber: Marianne Weber, Max Weber. Ein Lebensbild. München/Zürich 1989; D. Käsler, Max Weber. Eine Einführung in Leben, Werk und Wirkung. Frankfurt/Main 1995; H. Münkler (Hrsg.), Max Weber. Der Sozialismus. Weinheim 1995; L. Waas, Max Weber und die Folgen. Die Krisen der Moderne und der moralisch-politische Dualismus des 20. Jahrhunderts. Frankfurt/Main-New York 1995; W. Hennis, Max Webers Wissenschaft vom Menschen. Tübingen 1996
(Die Lebensdaten Webers wurden aus mehreren Nachschlagewerken zusammengestellt, u.a. dem Nachruf von Hermann Schumacher in: Deutsches Biographisches Jahrbuch, Überleitungsband II, 19 17-1920, Berlin und Leipzig 1920, S. 593 ff.)
2. Bestandsgeschichte
Der Nachlass Max Weber gelangte 1942 (D1) als Depositum ins Preußische Geheime Staatsarchiv. Laut Akzessionsjournal übergab am 30.6.1942 "Dr. Weber, Heidelberg, 1 Kiste Nachlaß-Sachen" (Akz. 14/43). Diese "Nachlaß-Sachen" wurden der Repositur 92 der I. Hauptabteilung des Geheimen Staatsarchivs zugewiesen. Der Nachlass wurde, durch Kriegswirren bedingt, später im Zentralen Staatsarchiv, Dienststelle Merseburg, verwahrt, er wurde mit den übrigen Beständen des Preußischen Geheimen Staatsarchivs im Jahre 1993 nach Berlin-Dahlem, nunmehr ins Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, zurückgeführt. Mit Einführung einer neuen Tektonik im Geheimen Staatsarchiv im Januar des Jahres 2001 wurden die Nachlässe, die bisher überwiegend in der Repositur 92 der I. Hauptabteilung verwahrt wurden -und damit auch der Nachlass Webers-, entsprechend ihrer Bedeutung, in einer eigenen VI. Hauptabteilung zusammengefasst.
Wie im Grundsatzwerk von Wolfgang A. Mommsen, Die Nachlässe in den deutschen Archiven, Bd. 1, Boppard am Rhein 1971, festgehalten, handelt es sich bei vorliegenden Quellen um Unterlagen, die Marianne Weber für eine Biographie ihres Gatten gesammelt hatte.
Die Verzeichnung erfolgte 1966 durch Renate Endler. Die Datenbankeingabe führte Petra Bergert auf der Grundlage des 1966 erstellten Findbuchs im September 2002 durch.
Zu bestellen: VI. HA, NI Weber, M. Nr. # (Ausnahme: verfilmte Quellen, hier sind die Angaben bei dem jeweiligen Faszikel zu nehmen) Zu zitieren: GStA PK, VI. HA Familienarchive und Nachlässe, Nl Max Weber (Dep.), Nr. #
Berlin, September 2002 Ute Dietsch, Wiss. Archivar |